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Körperkolumne - Teil 8


Wir, unser Körper und Geist, sind ein wahrhaftiges Meisterwerk. Wir als Menschheit sind weit davon entfernt die Komplexität unseres Körpers wirklich zu verstehen, so durchdacht und ineinander verwoben wurden wir von der Natur kreiert.

Wie oft kritisieren wir unseren Körper, beschweren uns über ihn oder kämpfen gegen ihn an: die enge Hose, die nicht passt, der Pickel im Gesicht oder einfach die Tatsache, dass unser Körper nicht endlos Höchstleistung bringen kann.

Dabei ist eins außer Frage: unser Körper ist Loyalität in Person, denn so lang wir leben, arbeitet unser Körper IMMER für uns.

In der Körperkolumne tauchen wir jeden Monat kurz, knackig und tief in deinen Körper ein, damit du dich erinnern darfst: Du bist ein Wunder der Natur!


Atme einmal tief ein und wieder aus….Heute geht es um deine Lunge.

Ohne die würdest du nicht hier sitzen. Ohne Nahrung könnten wir ein paar Monate überleben, ohne Wasser etwa eine Woche. Ohne Sauerstoff nur wenige Minuten. Atmung bedeutet Leben!


Und trotzdem atmen wir die meiste Zeit des Tages unbewusst, ohne dass wir irgendetwas dafür tun müssten. Pro Tag passiert dies bei einem Erwachsenen in etwa 20 000 Mal, bei Babies sogar 65 000 Mal. Wenn man bedenkt, dass wir mit jedem Atemzug etwa einen halben Liter Luft einatmen, bedeutet das, dass wir im Schnitt bis zu unserem 21. Lebensjahr die Luft von 3,5 Millionen Luftballons eingeatmet haben. Happy Birthday!


(Atme noch einmal tief ein und aus und mache dir mal bewusst, dass deine Atmung dich am Leben hält.)


In deiner Lunge befinden sich etwa 300 Millionen Lungenbläschen, die zwar nur in etwa so klein sind wie ein Sandkorn an deinem Lieblingsstrand, aber wenn man sie aufschneiden und aneinanderlegen würde, würde dabei eine Fläche von etwa 100 m2 entstehen. Diese Fläche ist ein bisschen wie ein Grenzposten zwischen deiner Innen- und Außenwelt. Hier wird nicht jedem Durchgang gewährt. Schon auf dem Weg zum Grenzposten werden Eindringlinge in drei Instanzen abgefangen. Deine Nasenhärchen (ja die haben auch eine Funktion), Flimmerhärchen und Schleim in deinen Bronchien und dein Immunsystem arbeiten Hand in Hand um sie aus dem Verkehr zu ziehen, damit du am Ende des Weges das bekommst, was jede deiner Zellen zum Leben braucht: Sauerstoff und damit Energie.


(Atme tief ein und aus und mache dir bei deiner Einatmung mal bewusst, was der einfließende Sauerstoff für deinen Körper bedeutet.)


Da wo du mit jeder Einatmung Sauerstoff aufnimmst, reinigst du deinen Körper mit jeder Ausatmung auch von Abfallstoffen deines Zellstoffwechsels, namentlich Kohlenstoffdioxid (CO2).


(Atme tief ein und aus und mach dir bei deiner Ausatmung mal bewusst, dass dein Körper sich gerade selbst entgiftet.)


Nebst diesen Funktionen ist deine Atmung das beste Tool um auf schnellstem Wege dein autonomes Nervensystem zu regulieren (also beim nächsten Stress mit dem Chef erstmal tief durchatmen).


(Atme tief in den Bauch ein und ziehe deine Ausatmung ein bisschen länger als deine Einatmung. Repeat.)


In diesem Sinne, auf das Wunder das du bist!

PS: Da wir uns hier in der Schweiz befinden, darf der folgende Fun-Fact wohl nicht fehlen: Am 17. September 2011 stellte der Schweizer Freitaucher Peter Colat einen neuen Weltrekord im Luftanhalten auf. Für 21 Minuten und 33 Sekunden hielt er seinen Atem unter Wasser an.


PPS: Bitte nicht nachmachen!


- Jella Lorenz

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