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Körperkolumne Teil 7 - Die Sinne


Wir, unser Körper und Geist, sind ein wahrhaftiges Meisterwerk. Wir als Menschheit sind weit davon entfernt die Komplexität unseres Körpers wirklich zu verstehen, so durchdacht und ineinander verwoben wurden wir von der Natur kreiert.

Wie oft kritisieren wir unseren Körper, beschweren uns über ihn oder kämpfen gegen ihn an: die enge Hose, die nicht passt, der Pickel im Gesicht oder einfach die Tatsache, dass unser Körper nicht endlos Höchstleistung bringen kann.

Dabei ist eins außer Frage: unser Körper ist Loyalität in Person, denn so lang wir leben, arbeitet unser Körper IMMER für uns.

In der Körperkolumne tauchen wir jeden Monat kurz, knackig und tief in deinen Körper ein, damit du dich erinnern darfst: Du bist ein Wunder der Natur!

Angelehnt an die letzte Körperkolumne geht es heute um die Sinne deines Körpers. Eigentlich hat jeder Sinn eine einzelne Kolumne verdient, aber da alle zusammen unsere Wahrnehmung ausmachen, lassen sie sich auch nicht wirklich voneinander trennen. All unsere Sinne liefern uns Informationen aus unserer Umwelt (Exterozeption) oder aus uns selbst (Interozeption), ohne die wir nicht überlebensfähig wären (und ohne die wir das Leben viel weniger genießen könnten!). All diese (neutralen und zu diesem Moment wertfreien) Informationen werden im zentralen Nervensystem verarbeitet und interpretiert und allenfalls eine Reaktion in Gang gesetzt, die abhängig von vorherigen Erfahrungen, Erinnerungen, Gedanken, Emotionen, Laune, etc. bei jedem Menschen sehr individuell ist. Da hört die Wertfreiheit dann auch schon auf.

Unsere exterozeptiven Sinne helfen uns uns in der Umwelt zu orientieren. Durch sie können wir sehen und hören, ob ein Löwe (oder ein wütender Chef) hinter uns herrennt - riechen, ob es brennt - schmecken, ob diese rote Beere am Wegesrand vielleicht doch keine Johannisbeere war und, dank unseres Gleichgewichtssinnes, überhaupt aufrecht stehen bleiben. Auf der anderen Seite sind unsere Sinne pure Lebenslust in Person, diese kleinen Multitalente! Ohne sie wäre Oma’s Kuchen nur halb so göttlich, dein Lieblings-Festival nur halb so groovy, die Berührung eines Lovers nur halb so prickelnd und die Aussicht vom Berggipfel würde nur den halben Atem rauben. Schon etwas trist das Ganze.

Unsere interozeptiven Sinne befassen sich mit unserer Innenwelt und schicken uns kontinuierlich (und meist unbewusst) Updates, was in unserem Körper so los ist und weist uns somit auf unsere Bedürfnisse hin. Und das in Form von Gefühlen. Auch das Gefühlsspektrum ist lang und groß, umfasst Physis und Psyche und reicht vom Zweck des reinen Überlebens bis hin zur Ekstase.

Zur Interozeption zählt die Propriozeption und die Enterozeption. Die Propriozeption (oder Tiefensensibilität) sagt uns wo sich unser Körper im Raum befindet. Mag sich erstmal nicht so spannend anhören, aber schau mal was passiert, würden wir das nicht wissen…:

Die Enterozeption (auch viszerale Sensibilität oder liebevoll ,,Bauchhirn” genannt) umfasst alle organischen Informationen und gibt dir z.B. ein Zeichen wann du warten kannst oder wann du lieber schnell auf die Toilette gehen solltest. Nebst dieser rein physischen Komponente hat das Bauchhirn eine enge Verbindung mit dem Hirn, vor allem dem limbischen System, welches die Hirnregion ist, die sich mit unseren Emotionen befasst. Da bekommen die Schmetterlinge im Bauch eine ganz andere Bedeutung...Horch mal in dich hinein, dein Körper spricht mit dir!

In diesem Sinne: Auf dich und das Wunder, das du bist!


- Jella Lorenz

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