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Kinesiologie Blog - von Andrea »MUSKELTESTEN«



Wer bereits mit Kinesiologie in Berührung gekommen ist, kennt oft das »Muskeltesten«.

Ein typisches Merkmal der Kinesiologie ist die Nutzung der Muskelspannung in Bezug zu das Therapieziel. Mittels Wahrnehmens von Veränderungen der Muskelspannung auf äussere undinnere Einflüsse wird die Körpertherapie definiert.

Aber nun von Anfang an – von was sprechen wir hier genau?


Vielfach hörst du, dass du in der Kinesiologie den Arm in die Luft strecken sollst und ich als

Therapeutin drücke dann von oben oder unten gegen diesen Arm. Aufgabe von dir es dann, deinen Arm still in der Luft an der selben Position zu halten.

Was das bringt?


Muskeltesten ist zu allererst ein physischer Vorgang.


Bei der verbalen Aufforderung, einen Muskel in einer bestimmten Position zu halten, entsteht

innerhalb des Nervensystems eine komplexe Feinregulierung deiner Muskelspannung für den von mir zu erwarteten Testdruck.

Mit diesem Test wird aber nicht etwa deine Muskelstärke getestet, sondern dieFähigkeit des Nervensystems, die Muskelspannung auf eine bestimmte Anforderung hin abzustimmen.


Nun gibt es zwei separate motorische Systeme, die unsere Muskeln steuern. Das Eine dient der Absicht, deinen Muskel beim Testen gegen den Druck der Therapeutin zu halten.

Das Andere sorgt hingegen für eine ständig wechselnde, den unterschiedlichen

Schwerkraftbedingungen und Gewichtsverlagerungen angepasste Grundspannung der Muskulatur.


Wenn wir in der Kinesiologie nun einen physiologischen Reiz in die Muskelspindel (bestehend aus drei bis zehn Muskelfasern) setzen, verändert sich sofort die Muskelspannung des zu testenden Muskel.

Wenn ich also gezielt in diese Muskelfasern deines Arms „zwicke“, wird der Arm, der in die Luft gestreckt wird, an Spannung verlieren und dem Testdruck nachgeben.


Spannend ist nun, dass die Muskelspannung nicht nur beim mechanischen Reiz reagiert. Auch unsere Gedanken haben Einfluss auf diese! So können wir in der Kinesiologie den Unterschied der Grundspannung beim „Haltebefehl“ beobachten, wenn die zu testende Person an etwas schönes oder etwas Negatives denkt.


Gewöhnlicherweise wird dein Arm während dem Muskeltesten ganz stark in der Luft sein, wenn du an dein Lieblingsessen denkst und dem Testdruck erst dann nachgeben, wenn du an eine Farbe denkst, die dir nicht gefällt.


Auch das Berühren von Akkupressurpunkten oder diversen „Modes“ der Kinesiologie übt einen Unterschied auf die Muskelspannung aus. Diese Reaktionen werden nun aber nicht in gut oder schlecht unterteilt oder interpretiert. Sondern zeigen uns auf, was es braucht, um Biochemie (Ernährung, Umwelt), Biomechanik (Muskulatur, Körper) und Psyche (Gedanken, Gefühle) so zu stärken, dass nach der Körperarbeit die zu erwartende Muskelspannung getestet werden kann.


Durch diese Beobachtung zeigt dein Körper, ob eher mit beruhigenden Punkten, um eine

Überspannung auszugleichen oder kräftigenden Intervensionen gearbeitet wird.


So oder so – die kinesiologische Behandlung ist sehr individuell und mit dem Muskeltesten zeigt sich über den Körper, was dir heute, hier und jetzt gut tut. Was sich unterbewusst zeigen darf und was dich unterstützt, dich selber dann in oben genannten drei Aspekten im Gleichgewicht zu halten.


Ich hoffe, das bringt etwas Klarheit in die Theorie der Kinesiologie und wünsche dir viel Faszination, wenn du selbst den Unterschied wahrnimmst.

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