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Körperkolumne - Teil 6


Wir, unser Körper und Geist, sind ein wahrhaftiges Meisterwerk. Wir als Menschheit sind weit davon entfernt die Komplexität unseres Körpers wirklich zu verstehen, so durchdacht und ineinander verwoben wurden wir von der Natur kreiert.

Wie oft kritisieren wir unseren Körper, beschweren uns über ihn oder kämpfen gegen ihn an: die enge Hose, die nicht passt, der Pickel im Gesicht oder einfach die Tatsache, dass unser Körper nicht endlos Höchstleistung bringen kann.

Dabei ist eins außer Frage: unser Körper ist Loyalität in Person, denn so lang wir leben, arbeitet unser Körper IMMER für uns.

In der Körperkolumne tauchen wir jeden Monat kurz, knackig und tief in deinen Körper ein, damit du dich erinnern darfst: Du bist ein Wunder der Natur!

Heute geht es um dein Nervensystem

Es ist fast unmöglich meine Faszination für dieses mystische Etwas unseres Körpers in Worte zu fassen, geschweige denn seine Komplexität in eine Nussschale zu packen. Aber hey, wer nicht wagt der nicht gewinnt. Trotz seiner Vielschichtigkeit besteht das gesamte Nervensystem eigentlich nur aus zwei verschiedenen Zellarten, die jedoch mindestens so viele verschiedene Funktionen im Körper haben wie du Haare auf dem Kopf (je nachdem wie viele davon du noch besitzt). Es zieht sich durch den ganzen Körper und lässt sich rein anatomisch in zwei Teile aufteilen: das zentrale Nervensystem (dein Rückenmark und Gehirn) und das periphere Nervensystem (alle Nervenzellen, die außerhalb des Rückenmarks und Gehirns liegen). Funktionell gesehen gibt es einen Teil des Nervensystems, den du ganz bewusst unter Kontrolle hast (wink mal deinem Nachbarn - das ist dein somatisches Nervensystem) und einen Teil, bei dem du nichts zu sagen hast (Hand aufs Herz, fühlst du es schlagen? Das ist dein autonomes Nervensystem). Woooahhh, kein Nervensystem = kein Herzschlag = kein Leben! Grob zusammengefasst kann man sagen, dass die Mission des Nervensystems darin besteht Informationen aus unserer Umgebung aufzunehmen, zu interpretieren und uns darauf reagieren zu lassen - und das immer in unserem Sinne. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 m/s (umgerechnet 432 km/h!!) werden interne und externe Informationen quer durch unseren Körper in Richtung Gehirn geleitet, dort verarbeitet und eine Antwort auf diese Information in Auftrag gegeben. Die meiste Zeit antwortet unser Körper auf diese Aufträge, ohne dass wir irgendwas dafür tun müssen: Ist es draußen dunkel, weiten sich unsere Pupillen, damit wir besser sehen. können. Fassen wir eine heiße Herdplatte an, ziehen wir reflexartig die Hand weg um uns nicht zu verbrennen. Rennen wir die Treppe hoch, erhöht sich unsere Atem- und Herzfrequenz, damit wir mehr Blut und damit mehr Sauerstoff zur Verfügung haben. Da wir aber auch eine Verantwortung für unseren Körper haben, gibt es auch viele Momente, in denen wir bewusst diese Aufträge unseres Körpers annehmen dürfen. Das macht sich bemerkbar in Form von Bedürfnissen oder Gefühlen: Haben wir Hunger, braucht unser Körper Energie und wir dürfen essen. Haben wir Durst, braucht unser Körper Wasser und wir dürfen trinken. Sind wir müde, braucht unser Körper Regeneration und wir dürfen uns ausruhen (nein, Kaffee ist keine adäquate Antwort auf dieses Bedürfnis :-)). Haben wir den ganzen Tag am PC verbracht und alles fühlt sich ein bisschen steif an, braucht unser Körper Bewegung und wir dürfen aktiv werden. Fühlen wir uns einsam, haben wir ein Bedürfnis nach Verbindung. Fühlen wir uns wütend, haben wir ein Bedürfnis unsere Grenzen und Werte aufzuzeigen. Fühlen wir uns glücklich, ist es sehr wahrscheinlich, dass unsere Bedürfnisse gestillt sind. Die Liste ist lang…. Gefühle und Bedürfnisse sind also simpel gesagt die Sprache unseres Nervensystems um uns auf Dinge aufmerksam zu machen, die wir brauchen um auf allen Ebenen gesund zu sein. Diese Sprache ist im ständigen Wandel, nicht immer schwarz auf weiß und oft übertönt von der Lautstärke des Lebens, aber sie zu verstehen ist ein echter GameChanger für dich und deine Gesundheit. In diesem Sinne: Auf dich und das Wunder, das du bist!


- Jella Lorenz

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